Der Westwall / Das Kriegsspielzeug
Der Westwall |
Clara Gerlach zeigt auf ihren Fotos den Westwall wie er sich Erholung suchenden und Wanderern im Islek darstellt.
Baumbestandene Hügel bieten sich als optische Orientierungspunkte an. Sie präsentieren sich als Rückzugsräume der Natur in einer zunehmend intensiv genutzten Agrarlandschaft. Naturschützer sprechen gerne von „ökologischen Trittsteinen“.Wer sich allerdings mit dem zufrieden gibt, was er sieht, der versteht nicht.Die romantischen Hügel sind keine „Natur“, es sind die Ruinen von gesprengten Westwallbunkern und sie bestehen aus Beton. Auch wo diese Ruinen in der Nachkriegszeit „beseitigt“ wurden, ist der Beton vorhanden, nur eben einige Dezimeter unter der Erde.Wer sich mit dem Bau des Westwalls unter dem Nationalsozialismus beschäftigt und besonders mit der Endphase des II. Weltkriegs, der weiß, dass die Idylle das reine Grauen verbirgt. Clara Gerlach zeigt die Idylle, aber sie untertitelt ihre Fotografien mit einem Textband, das die Fakten benennt: Die Enteignung von Bauern, die Zwangsverpflichtung der Arbeiter, Baumaterial für Bunker statt Wohnungen, ein um drei bis vier Monate sinnlos verlängerter Krieg Clara Gerlachs Arbeit ist ein Appell an den Verstand. Wer nur glaubt, was er sieht, der bleibt oberflächlich und kann die Realität nie angemessen erfassen. |
Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung
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