Category Impressionen Bildhauersymposium

Skulptur Herbert Lankl

RUNDHEIT

„Ich weiß, dass die Rundheit eines Runden mehr rund ist als die andere, und dass man darum bei den runden (Dingen) zu dem Runden mit der größten Rundheit hinkommen muss, zu der es keine Größere gibt, denn man kann nicht ins unendliche weitergehen; und dies ist die Rundheit der Welt, alles Runde ist durch Teilhabe an ihr rund.

Dies ist nämlich die teilnehmbare Rundheit der Welt in allen runden (Dingen) dieser Welt, die das Abbild der Rundheit der Weltrundheit tragen.

Aber die Rundheit der Welt, obwohl sie die größte ist, neben der es in Wirklichkeit keine größere gibt, ist trotzdem nicht selbst die absolute, ganz wahre Rundheit.

Sie ist darum ein Abbild der absoluten Rundheit.

Die runde Welt ist nämlich nicht die Rundheit selbst, neben der es nicht eine größere geben kann, sondern neben der keine größere in Wirklichkeit ist.

Die absolute Rundheit ist aber nicht von der Natur der Weltrundheit, sondern ist ihre Ursache und ihr Vorbild, das ich Ewigkeit nenne, deren Abbild ist die Weltrundheit.

Im Kreis nämlich, wo es weder Anfang noch Ende gibt, weil in ihm kein Punkt ist, der mehr Anfang als Ende ist, sehe ich das Abbild der Ewigkeit; darum sage ich auch, dass die Rundheit Abbild der Ewigkeit ist, weil sie (Kreis und Rundheit) dasselbe sind.“

Nikolaus von Kues, 1401 – 1464, (aus dem Gespräch über das Globusspiel)

Skulptur Alison Darby

Falten

Der rosige Stein und seine hervortretende Morphologie bilden neuen topografischen Inhalt, der sich mit dem irdischen Gewebe verbindet. Zwischen Oberfläche und Schnittstelle agiert er als Verbindung zwischen der Luft und den Tiefen der Erde, zwischen Organischem und Mineralischem, zwischen Innen und Außen. Weist er auf einen Eingang hin, wie ein Bodenbelag oder Teppich, oder skizziert er einen Raum an einem Ort wie eine Art Metonymie für das Interieur? Der Stein lädt zum Sitzen und Bleiben ein. Indem er den Blick aus der Ferne auf seine mineralische Epidermis lenkt, nimmt er die Haut und ihre Falten unter die Lupe. Falten ist Alison Darbys Einladung, die Szenerie auf eine taktile Weise zu betrachten, die Landschaft gleichsam mit den Fingerspitzen zu erfassen. Die Skulptur „überschreitet die optische Nahe hin zur taktilen Intimität: es ist die Textur als solche (der Faltenwurf sozusagen), die das Bild durch den Kontakt hervorbringt.“1

Auszug aus einem Text von Marie Du Pasquier

Aus dem Englischen von Stefanie Bringezu

1 Didi-Huberman, Georges, Ninfa moderna. Über den Fall des Faltenwurfs, Zürich: Diaphanes, 2006, S. 93 – Über die Fotogramme von Laszlo Moholy-Nagy

Skulptur Sandrine Brasseur


Un arbre et une pierre / Ein Baum und ein Stein

Un arbre et une pierre

Il était une fois une île où vivait un rocher. Un jour, un arbre apparut avec ses feuilles trop bruyantes, le rocher décide donc de partir… Sur cette île, le rocher est toujours là, en partance, et l’arbre n’y est plus depuis longtemps…

La sculpture «Un arbre, une pierre» est un processus de réflexion sur les différents temps, une mise en valeur de la pierre et de son état brut et un rapport entre cet arbre et cette pierre qui formeront, ensemble, un tout s’épanouissant au fil du temps. Longue vie harmonieuse à eux deux 🙂

Laissons place à la nature et observons ce qu’il s’y passe….

Nous ne sommes que passage

Ein Baum und ein Stein

Es war einmal eine Insel, auf der ein Felsen lebte. Eines Tages erschien ein Baum mit seinen lauten Blättern, so dass der Fels beschloss, die Insel zu verlassen… Auf dieser Insel ist der Fels immer noch, der Baum ist schon lange nicht mehr da…

Die Skulptur „Ein Baum, ein Stein“ ist ein Prozess des Nachdenkens über die verschiedenen Zeiten, eine Aufwertung des Steins und seines rohen Zustands und eine Beziehung zwischen diesem Baum und diesem Stein, die zusammen ein Ganzes bilden werden, das mit der Zeit blühen wird. Langes harmonisches Leben für beide 🙂

Geben wir der Natur nach und beobachten wir, was dort geschieht…

Wir sind nur ein Übergang.

Skulptur Patrick Crombé

Brücke

Eine Brücke ist die Verbindung zwischen zwei getrennten Welten. Sie gibt uns die Möglichkeit, zusammenzutreffen. In diesem Fall können wir „meine Brücke“ als Bank nutzen, um während eines Spaziergangs für eine Weile auszuruhen.