THEODOR WIESEN
»totems & phantome«
„Mit meiner Kunst wollte ich in erster Linie die Gespenster und Dämonen meiner Kindheit bannen…“ So charakterisierte einst Theodor Wiesen seine Arbeit als Künstler. Anfangs stellte er riesenhafte Skulpturen um sein Haus und das Sägewerk, das er betrieb. Das Material lieferte der Wald; Form und Gestalt der Figuren gaben ihm die Fichtenstämme vor, die in der Säge für Bretter & Balken nicht taugten. Aber sein Auge sah, noch bevor er zum Schnitzwerkzeug griff, darin die seltsamen Wesen, die er als Künstler zum Leben erweckte. Über den Zaun, der sein Gelände umschloss, ließ er Hexen und Kobolde tanzen; Baumwurzeln gaben diesen Dämonen ihre fratzenhaften Gesichter. „Meine Kunst ist ganz einfach; ich hole ja eigentlich nur aus all den Hölzern heraus, “ – sagte Wiesen – „was da verborgen schon drinsteckt!“ Auch in sehr vielen seiner Gemälde tummeln sich Bestien, Unholde, Nachtvögel, Schattengestalten. Das ist die eine Seite des Werks, das Theodor Wiesen intensiv erst, als er 60 war, anging und danach – fast wie besessen – während seines letzten Lebensdrittels rund dreißig Jahre weiter vorantrieb…
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