Maria

Seit jeher wird in Ostbelgien (dort lebt und arbeitet der Künstler) die Muttergottes verehrt, eine alte katholische Tradition. Im öffentlichen Raum finden sich Mariensäulen, Statuen stehen im Gelände und Lourdes-Grotten am Straßenrand.

In den letzten Jahren fielen Edgar Kessler immer häufiger Marienstatuen und -bilder auf, die als Dekoration verwendet wurden – ohne jeglichen religiösen Zusammenhang.

Diese ungewohnten Spuren Marias fand der Fotograf nicht nur auf Flohmärkten, auch in Frisiersalons und Tatoostudios, in Supermärkten und Kleidergeschäften, an Wegesrändern, in Museen, bei Handelsmessen, in Cafés oder Konditoreien; in Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Spanien.

Der Künstler arrangiert die Objekte seiner Fotos nicht. Betrachterinnen und Betrachter schauen dem Fotografen quasi über die Schulter und können wie er, Absurditäten surrealer Situationen entdecken.

Als Künstler stellt sich Edgar Kessler die Frage, welchen Sinn die Darstellung Mariens heute noch hat.

Welche Ziele werden verfolgt? Können moderne Menschen damit noch erreicht werden?

Oder handelt es sich nur noch um leere Zeitkapseln, gut für Museen, Sammler und Flohmärkte?

Edgar Kessler gibt auf diese Fragen bewusst keine Antworten, er reicht sie weiter an die Betrachterinnen und Betrachter seiner Werke. Jede/r Interessierte möge sich auf seine Art dem Thema stellen.

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