Markus Boltz

Markus Boltz begann sein berufliches Leben bei der Bundesbank. Dieser Institution geht es nicht in erster Linie ums Geld. Die „Bank“ hat die ganze Gesellschaft und ihre Wirtschaft im Blick. Allerdings verschwinden bei dieser Betrachtungsweise die echten Menschen in Zahlen und Statistiken.

Markus Boltz beschäftigte sich schon damals aktiv mit Kunst und malte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auch auf die Gesellschaft. Sein Interesse galt aber den einzelnen Menschen, die er in seinem Umfeld beobachtete.

Parallel zu seinem Brotberuf malte er also Menschen, bildete sich autodidaktisch fort und entwickelte einen eigenen Malstil. Bald trat er auch als Künstler an die Öffentlichkeit und präsentierte seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen. Nicht die „normalen“ Leute stehen in seinem Fokus, sondern die auffälligen. Meist sind das auch diejenigen, die Probleme haben oder Probleme machen.

Als kritischer Künstler weist er auf diese Probleme hin und möchte mit seiner Kunst zu einem Dialog darüber beitragen. Oft beobachtet er Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit und ein fehlendes Miteinander. Er erwartet nicht den Zusammenbruch unserer Lebensweise, aber er sieht Gefahren.

Die Gesellschaft lebt durch die Menschen und ihr Verhalten. In Gruppen reagieren sie nicht immer vernünftig, sondern gefühlsbetont, spontan oder auch gedankenlos.

Markus Boltz reduziert seine Darstellung auf den Ausdruck von Gefühlen. Die erkennen wir intuitiv. Gesicht, Augen und Mund sind dafür entscheidend. Auch die Körperhaltung kann eine Rolle spielen. Der Künstler abstrahiert, das heißt: Alles Persönliche, Individuelle, Einmalige eines Menschen wird weggelassen. Übrig bleibt ein Mensch an sich, und seine Emotionen.

Farben rufen in uns Gefühle hervor, Farben drücken auch Gefühle aus. So wie Markus Boltz alle individuellen Eigenheiten seiner Menschen weglässt, so lässt er auch alle naturalistischen Farben weg. Verwendet werden expressive Gefühlsfarben. Warme und kalte Farben stehen sich aggressiv gegenüber, besonders rot und blau. Augen, Münder, was sagen sie uns?

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