Skulptur Herbert Lankl
„Ich weiß, dass die Rundheit eines Runden mehr rund ist als die andere, und dass man darum bei den runden (Dingen) zu dem Runden mit der größten Rundheit hinkommen muss, zu der es keine Größere gibt, denn man kann nicht ins unendliche weitergehen; und dies ist die Rundheit der Welt, alles Runde ist durch Teilhabe an ihr rund.
Dies ist nämlich die teilnehmbare Rundheit der Welt in allen runden (Dingen) dieser Welt, die das Abbild der Rundheit der Weltrundheit tragen.
Aber die Rundheit der Welt, obwohl sie die größte ist, neben der es in Wirklichkeit keine größere gibt, ist trotzdem nicht selbst die absolute, ganz wahre Rundheit.
Sie ist darum ein Abbild der absoluten Rundheit.
Die runde Welt ist nämlich nicht die Rundheit selbst, neben der es nicht eine größere geben kann, sondern neben der keine größere in Wirklichkeit ist.
Die absolute Rundheit ist aber nicht von der Natur der Weltrundheit, sondern ist ihre Ursache und ihr Vorbild, das ich Ewigkeit nenne, deren Abbild ist die Weltrundheit.
Im Kreis nämlich, wo es weder Anfang noch Ende gibt, weil in ihm kein Punkt ist, der mehr Anfang als Ende ist, sehe ich das Abbild der Ewigkeit; darum sage ich auch, dass die Rundheit Abbild der Ewigkeit ist, weil sie (Kreis und Rundheit) dasselbe sind.“
Nikolaus von Kues, 1401 – 1464, (aus dem Gespräch über das Globusspiel)